Neue Beobachtungen fluoreszierender Organismen in der Bandasee und im Roten Meer

Neue Beobachtungen fluoreszierender Organismen in der Bandasee und im Roten Meer.

Ein Team aus Zoologen und Meeresbiologen verschiedener indonesischer Institutionen hat gemeinsam mit einem Kollegen aus Deutschland bei 27 Meeresbewohnern bislang unbekannte Fluoreszenzerscheinungen entdeckt. In ihrem im Journal PLOS ONE veröffentlichten Artikel beschreibt die Gruppe ihre dreijährige Suche nach Fluoreszenz bei Meereslebewesen im Roten Meer und in der Bandasee.
Zu den neu entdeckten Fluoreszenzarten gehörten Boxerkrabben, Schlangennadeln und mehrere Arten von Steinkorallen. Das Team stellte außerdem fest, dass einige davon wirklich einzigartig waren, wie etwa der Scharlachrote Anglerfisch, der am ganzen Körper grün fluoreszierte, aber auch vereinzelte orangefarbene Flecken aufwies.

WARUM MEERWASSER SCHÄUMT UND SÜSSWASSER NICHT

Auf die Frage, warum Meerwasser schäumt und Süßwasser nicht, gab es bis dato noch keine exakte Antwort. Jahrzehntelang wunderten sich Fachleute, warum Luftbläschen im Meerwasser so stabil sind. Durch experimentelle Beobachtungen konnten Physiker dieses Rätsel nun lösen. Beobachtungen der Verschmelzung von Luftblasen in Wasser erklären, warum gelöstes Salz diesen Prozess verlangsamt und zu Schaum führt.

In der am 8. September 2023 veröffentlichen Arbeit bei „Physical Review Letters“ wird beschrieben, wie die Kräfte zwischen den im Salzwasser befindlichen Ionen dazu führen, dass das Wasser zwischen den Luftbläschen nur langsam abfließen kann. Das verhindert, dass die dünne Schicht einfach wegströmt. Die Ionen verzögern sozusagen den Zusammenprall der Bläschen erheblich, indem sie die Lebensdauer des dünnen Flüssigkeitsfilms zwischen den Bläschen verlängern.

Nanoscale Transport during Liquid Film Thinning Inhibits Bubble Coalescing Behavior in Electrolyte Solutions

Luftblasen, die in reinem Wasser aufgewirbelt werden, können leicht zusammenfließen. In Meerwasser oder anderen Flüssigkeiten, die gelöste Verunreinigungen enthalten, verschmelzen die Blasen jedoch viel langsamer, weshalb solche Flüssigkeiten oft einen dauerhaften Schaum bilden. Jetzt glaubt ein Team von Ingenieuren, die grundlegende Ursache für diesen Unterschied gefunden zu haben: subtile Kräfte, die durch Elektrolyte entstehen, d. h. mobile Ionen, die entstehen, wenn sich Stoffe in Flüssigkeiten auflösen. Bei einer Kollision zwischen zwei Blasen verringern diese Kräfte die Geschwindigkeit, mit der die Flüssigkeit, die die Blasen trennt, abfließen kann, erheblich. Dieses Verständnis, so die Forscher, erklärt, warum Schäume in salzigem Meerwasser so leicht entstehen.

In reinem Wasser verhielten sich die Blasen wie starre Kugeln, die sich ohne Formveränderung näherten und dann bei Kontakt miteinander verschmolzen. Bei Blasen in verschiedenen Elektrolytlösungen vollzog sich der Verschmelzungsprozess jedoch auffallend anders und in zwei Phasen. Zunächst wuchsen die Blasenoberflächen näher zusammen, wie in reinem Wasser. Sobald sich der Abstand jedoch auf etwa 40 Nanometer (nm) verringerte, flachten sich die „Vorderkanten“ der sich nähernden Oberflächen ab, als ob eine abstoßende Kraft vorhanden wäre. Diese Abflachung verzögerte die Blasenverschmelzung um 2 bis 14 Millisekunden, wie Experimente mit einer Auswahl von Elektrolyten und Blasen unterschiedlicher Größe ergaben. Die Forscher fanden heraus, dass bei einer Schichtdicke von 30-50 nm ein Unterschied in der Elektrolytkonzentration zwischen der Schicht und dem Rest der Flüssigkeit besteht. Dieser Unterschied erzeugt ein kleines Oberflächenspannungsgefälle und eine damit verbundene Kraft, die den Ausfluss der Flüssigkeit aus dem Film verlangsamt.

 

Stammbaum Korallen

„Stammbaum“ von in Aquarien gezüchteten Korallen.

Der Stammbaum gibt Aufschluss über die Maximierung der genetischen Vielfalt und Anpassungsfähigkeit von Korallen, die zur Erhaltung gezüchtet werden
In einer Studie hat ein Team von Biologen den ersten Stammbaum für in Aquarien gezüchtete Korallen erstellt und eine Liste der besten Praktiken zur Erhaltung der genetischen Vielfalt bei in Aquarien gezüchteten Korallen vorgelegt.
Für die Studie führten die Forscher genetische Analysen an den Eltern und Nachkommen von zwei Generationen von Acropora hyacinthus-Korallen durch, die 2019 und 2020 im Coral Spawning Lab gelaicht hatten. Anhand der Ähnlichkeiten zwischen der DNA der Korallen konnten die Forscher die Beziehungen zwischen den Individuen bestimmen, etwa die Elternschaft oder die Geschwisterschaft. Insbesondere fanden die Forscher 887 Punkte in dem 450 Millionen Buchstaben langen Code, die bei in Aquarien gezüchteten Korallen anders zu sein scheinen als bei den in der freien Natur geborenen.

Zwei neue Lippfische aus Mikronesien.

Pseudojuloides pluto und proserpina sind zwei neue Lippfische aus Mikronesien und den Marquesas-Inseln.

Es wurden morphologische und molekulare Untersuchungen an den verschiedenen Populationen von P. atavai durchgeführt. Die beiden neuen Arten sind das Ergebnis dieser Untersuchungen.
Die Männchen sind am Rücken olivgrün und am Bauch weißlich-grün gefärbt, obwohl dies bei den Männchen im Endstadium normalerweise durch Schwarz verdeckt wird.

Optimale Temperaturen für SPS

Studie untersucht optimale Temperaturen für schnellwüchsige SPS

Das Wachstum von vier Korallenarten eines Riffs am zentralen Great Barrier Reef wurde einen Monat lang bei 10 verschiedenen Temperaturen zwischen 19°C und 31°C im National Sea Simulator von AIMS verfolgt. Die für die Studie untersuchten Korallen Acropora hyacinthus, Acropora tenuis, Pocillopora verrucosa und Stylophora pistillata sind schnell wachsende Korallenarten, die im Great Barrier Reef weit verbreitet sind. Die Studie zeigt, dass Korallen dieser Art wahrscheinlich einen doppelten Schaden erleiden werden: eine hohe Sterblichkeitsrate während akuter Hitzestressereignisse und erhebliche Wachstumseinbußen aufgrund der zunehmenden Erwärmung des Ozeans.
Von besonderem Interesse für uns Aquarianer ist, dass in der Studie auch die optimalen Wachstumstemperaturen für die einzelnen Arten angegeben sind. Acropora hyacinthus wuchs am schnellsten bei 27,4 °C, während der Wert für Acropora tenuis 28,2, Pocillopora verrucosa 29,5 und Stylophora pistillata 28,5 betrug. Der Bericht geht auch auf wichtige Aspekte wie Beleuchtung, Strömung und Fütterung ein.