Reinigung und Pflege des Ozonisators
Die Ozonleistung geht bei hoher Luftfeuchtigkeit und Staubeinwirkung erheblich zurück. Bei den Sander Ozonisatoren wurde daher ein Ozonelement entwickelt, das problemlos geöffnet und gegebenenfalls gereinigt werden kann. Ich empfehle bei Dauerbetrieb das Ozonelement ca. alle 3 bis 6 Wochen auf Verschmutzung zu überprüfen.
Arbeitsgang beim Reinigen:
- Netzstecker aus dem Ozonisator ziehen.
- Verschlussschrauben des Ozonelements mit handelsüblichem Kreuzschraubendreher lösen.
- Deckel vom Ozonelement abnehmen.
- Keramik und Titanplatte mit einem Tuch und warmem Wasser reinigen unter optionaler Hinzunahme von handelsüblicher Scheuermilch. Anschließend gut trocknen lassen.
- Deckel des Ozonelements aufsetzten, dabei auf guten Sitz des Dichtringes in der Nut achten.
- Schrauben leicht andrehen und gleichmäßig festziehen.
- Netzstecker anschließen.
So sieht eine Verunreinigung aus (von links verunreinigt; von rechts gereinigt) und damit verbunden eine deutliche reduzierte Ozonproduktion.
Ozon unterstützt als sehr starkes Oxidationsmittel im Prinzip vier Prozesse im Meerwasseraquarium:
- die Zerstörung von Gelbstoffen,
- den Nitrifikationsprozess,
- eine Sauerstoffanreicherung und Erhöhung des Redoxpotenzials des Aquarienwassers,
- Reduktion der Gesamtkeimzahl im Wasser.
Für die Erzeugung von Ozon wird Luft durch einen Ozonisator gesaugt oder gedrückt und Teile des enthaltenen atmosphärischen Sauerstoffs werden durch stille elektrische Entladung in Ozon umgewandelt. Hierbei gilt je trockener die angesaugte Luft ist, umso größer ist die Umwandlungsquote von Sauerstoff in Ozon.
Ozon besteht aus drei Sauerstoffatomen und ist das technisch stärkste Oxidationsmittel.
Im Aquakultur Umfeld wurde bzgl. Ozon einiges geforscht:
>> Ozon wird in Aquakultur-Kreislaufsystemen häufig zur prophylaktischen Keimreduktion sowie zur Verbesserung der Wasserqualität eingesetzt. Neben seiner desinfizierenden Wirkung oxidiert Ozon eine Reihe anorganischer und organischer Substanzen und trägt somit zur Säuberung des Kreislaufwassers bei. Mit besonderer Vorsicht muss allerdings die Ozondosierung in marinen Systemen erfolgen. Ozon reagiert mit den Salzen des Meerwassers, insbesondere den Bromidionen, zu sekundären Oxidantien, die als TotalResidualOxidants(TRO) zusammenfasst, werden. Diese sekundären Oxidantien haben neben ihrer keimtötenden Wirkung ebenfalls eine toxische Wirkung auf die kultivierten Organismen. Da diese sekundären Oxidantien stabiler sind als das schnell zerfallende Ozon selbst, können Restoxidantien im Aquarium ihre toxische Wirkung entfalten.
>> In Kombination mit dem Verfahren der Abschäumung kontrolliert Ozon die Gesamtkeimzahl im Wasser, unterstützt den bakteriellen Abbau organischer Substanzen und entfernt Huminstoffe (Rosenthal et al. 1978; Rosenthal 1981; Rosenthal und Wilson 1987).
>> In den Arbeiten von Rosenthal und Sander (1975), Rosenthal & Westernhagen (1976) und Rosenthal et al. (1978) ist der Einsatz von mit Ozon unterstützten Abschäumvorrichtungen zur physikalischen und chemischen Wasseraufbereitung in Meerwasser-Kreislaufanlagen detailliert untersucht worden. Die Ergebnisse zeigen in Übereinstimmung mit anderen Arbeiten zur gleichen Thematik (Lawson und Wheaton 1979; Wheaton et al. 1979; Lawson und Wheaton 1980; Williams et al. 1982; Paller und Lewis 1988; Summerfelt und Hochheimer 1997) eine hohe Effizienz der Abschäumtechnik (z.T. in Kombination mit einer Ozonisierung) bei der Entfernung organischer Verbindungen (Proteine, Aminosäuren, Huminstoffe). Die Ozonisierung des Wassers führt auch ohne Einsatz der Abschäumtechnik nachweislich zu einer Verbesserung der Wasserqualität, insbesondere der Konzentration an suspendierten Feststoffen, gelösten organischen Verbindungen und Huminstoffen (Tango und Gagnon 2003).
>> Die Oxidation von Stickstoffkomponenten durch Ozon wurde ebenfalls von mehreren Autoren beschrieben (Colberg und Lingg 1978; Rosenthal et al. 1978; Paller und Lewis 1988). Die Oxidation des Ammonium-Stickstoffs zu Nitrat wird im Gegensatz zur Oxidation des Nitrit-Stickstoffs zu Nitrat durch den pH Wert signifikant beeinflusst (Colberg und Lingg 1978; Brazil et al. 1998). Unter einem pH Wert von 9,3 läuft die Oxidation des Ammonium-Stickstoffs extrem langsam ab (Richard und Brener 1984). Bei pH–Werten von 6,8-8,4 sind die Bedingungen für die Oxidation des Ammonium-Stickstoffs nicht gegeben. Im Gegensatz zum Ammonium-Stickstoff wird durch den Einsatz von Ozon die Konzentration des Nitrit Stickstoffs signifikant verringert (Rosenthal 1981; Paller und Lewis 1988). Damit ist Ozon, im praxisrelevanten Fall einer unvollständigen Nitrifikation oder auch Denitrifikation, ein hervorragender Puffer, um eine Kumulation des Nitrit-Stickstoffs im Kreislauf zu vermeiden (Wecker 2002).
Wer Ozon im Aquarium einsetzt, sollte auf jeden Fall eine Aktivkohle nachgeschaltet haben. Mit einer Aktivkohle Filtration werden die dominierenden Oxidantien eines ozonisierten Meerwassersystems (freies Brom, Bromamine) entfernt. Die Entfernbarkeit von Chloraminen, welche bei der Ozonisierung von bromidfreiem künstlichem Meerwasser entstehen können, ist dagegen im Vergleich gering.